Ampel-Karte für den neuen Coach

In seinem letzten Spiel für Bad Langensalza in der Thüringenliga fliegt Dominik Müller ausgerechnet gegen Ohratal vom Platz

„Einem Spieler mit meiner Erfahrung darf das einfach nicht passieren, dass der Schiedsrichter mir wegen Reklamierens die Rote Karte gibt. Bei der Gelben Karte habe ich tatsächlich gemeckert. Die habe ich auch anstandslos hingenommen. Ich kenn’ den Schiedsrichter ja. Dann habe ich aber nur ein Handspiel reklamiert“, sagte ein sichtlich hin und her gerissener Dominik Müller nach seinem letzten Spiel in der Thüringenliga für Preußen Bad Langensalza gegen den FSV 06 Ohratal, das die Preußen mit 2:4 verloren. Pikant dabei: Müller wechselt zum 1. Juli als Trainer zum FSV Ohratal.

Müller hofft nun, dass seine Aktion bei seinen neuen Jungs nicht allzu negativ auffällt. „Der eine oder andere kennt mich ja da schon“, hofft Müller, der sein Gastspiel in der Kurstadt nach nur einem knappen Jahr wieder beendet und dahin zurückkehrt, wo er schon einmal ein kurzes Intermezzo als Spielertrainer gab. Und Müller hatte vor dem letzten Spiel in der Thüringenliga eigentlich ein ganz anderes Horrorszenario vor Augen. „Ich wurde von einem Journalisten gefragt, wenn Ohratal zu euch kommt und die noch einen Punkt für den Klassenerhalt brauchen, was machst du dann eigentlich? Schwierige Frage…“, die Müller im Nachhinein mit einem Lachen beantworten konnte. Nach der Negativ-Serie aus acht Spielen mit nur einem Punkt wollte Müller seine Karriere unbedingt mit einem Sieg abschließen. Das ist ihm nicht gelungen. „Die Nullnummer in Schleiz vergangene Woche hat sich angefühlt wie ein Sieg“, sagt Müller, der sich sein schelmisches Grinsen nicht verkneifen kann.

Müller ist ein positiver Typ, der mit Ohratal was reißen will. Wiederaufstieg in die Verbandsliga wäre das Wunschziel. „Man konnte heute sehen, dass die Truppe Charakter und Qualität hat. Der Verein ist insgesamt sehr gut aufgestellt, steht auf einem soliden Fundament. Da wurde in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet“, freut sich Müller auf die bevorstehen Aufgaben.

Doch er weiß, dass da auch einiges an Arbeit auf ihn zukommt. „Es gehen einige Stammspieler. Thomas Schönau und Ernst Gorf verlassen den Verein. Nico Baum und Stephan Kubirske hören auf. Es werden aber neue Spieler dazu kommen. Wichtig ist, dass wir das Innenverteidiger-Problem lösen. Das scheint mir das Wichtigste zu sein. Ich bin da aber sehr optimistisch“, so der Vater dreier Kinder, der sich freut, dass er in Zukunft einen kürzeren Weg zum Training hat.