Erstmals seit fast drei Jahren treffen der FSV Wacker 03 Gotha (rechts Jahns) und der FSV Ohratal (Jung) am Freitagabend (Anstoß 18 Uhr) wieder in einem Punktspiel aufeinander. Das Kreisderby eröffnet den vierten Spieltag der Landesklasse Staffel 3. Die Gastgeber, bei denen Stürmer Kraiczi wegen einer Fußverletzung wohl mehrere Wochen ausfällt, sind noch ungeschlagen. Doch die beiden Siege – ein kurioses 6:0 gegen Kaltennordheim in 23 Minuten und ein 3:0 gegen dezimierte Suhler – haben kaum Aussagekraft. Wo das Bonsack-Team steht, wird sich im Heimspiel zeigen, denn Ohrdruf wird alles dransetzen, um einen zweiten Ausrutscher zu verhindern. Sicher ist eines: Der Sieger steht für mindestens eine Nacht an der Tabellenspitze. lan
1.Mannschaft : Spielbericht (2022/2023)
4. Spieltag - 09.09.2022 18:00 Uhr
FSV 06 Ohratal | FSV Wacker 03 Gotha | |||
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2 | : | 0 | ![]() |
(0 | : | 0) |
Aufstellung
M. Jung (72' M. Rast) |
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B. Cortusan | R. Vitolnieks | ||
L. Schack (37' N. Beese) |
W. Heun | ||
M. WildiesC | |||
P. Ludewig (84' M. Meitz) |
M. Hill | ||
J. Krieg | M. Seitz | ||
J. Knoll |
Spielstatistik
Tore
Raivis Vitolnieks, Maximilian RastAssists
Raivis Vitolnieks, Maximilian RastGelbe Karten
Philipp Ludewig, Luiz-Miguel SchackZuschauer
300Torfolge
1:0 (73') | Raivis Vitolnieks (Maximilian Rast) |
2:0 (90') | Maximilian Rast (Raivis Vitolnieks) |
Spannendes Duell am Freitagabend vor 300 Zuschauern
Die lautstarken „Derbysieger“-Rufe aus der Ohrdrufer Kabine waren am Freitagabend nicht zu überhören. Bis in die Abendstunden feierten die Ohrataler ihren 2:0-Heimsieg gegen Wacker Gotha, der die 3:4-Niederlage in Sonneberg vergessen machte. Bei den Gästen sah man hingegen enttäuschte Gesichter – verständlich nach dem Spielverlauf. Engagiert hatten sie die erste Halbzeit bestritten, eine Führung verdient gehabt. Doch als Ohrdruf nach dem Wechsel stärker wurde, verpassten sie es, das Derby wieder in ihre Bahn zu lenken.
„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir waren heute echt gut unterwegs, aber du musst halt die Chancen nutzen. Es ist sehr schade, dass wir verloren haben. Aber die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war in Ordnung“, befand Wacker-Trainer Norman Bonsack. Gegenüber Dominik Müller stand die Erleichterung ins Gesicht. „Hintenraus haben wir Größe bewiesen. Dabei hat mir die erste Halbzeit überhaupt nicht gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass Gotha ein Heimspiel hat, so wie sie aufgetreten sind. Sie war für uns ein Schuss vor den Bug, deshalb war es in der Pause auch alles andere als leise in der Kabine“, sagte er.
Gotha bestimmte zunächst trotz zweier Ohrataler Chancen von Schack und Jung, die jeweils an Arnold scheiterten (14./17.), die Szenerie. Der kurzfristig reaktivierte Scheidler, der für den mit einer Verletzung länger ausfallenden Kraiczi ins Sturmzentrum rückte, schuf seinen Nebenleuten viele Räume. Scholz, Wackers Bester an diesem Abend, initiierte immer wieder Konter und narrte seine Gegenspieler ein ums andere Mal. Einzig die Chancenverwertung blieb aus. So verzog Scheidler frei (21.), Schönwaldt traf das Lattenkreuz (28.), Scholz scheiterte an Knoll (43.).
Müllers Standpauke zur Halbzeit verfehlte ihre Wirkung nicht. Ohratal wirkte fortan griffiger, ohne sich jedoch die ganz großen Chancen herauszuspielen, während Gotha etwas vom Kurs abkam. Vitolnieks machte in der Offensive unzählige Meter und beschäftigte die Gästeabwehr. So blieb es wenig verwunderlich, dass das erste Tor auf ihn ging. Die Entstehung war sehenswert. Beese spielte den gerade erst eingewechselten Rast im Strafraum frei, der wiederum Vitolnieks bediente, der mit dem Ball ins Tor lief (73.).
Der Treffer sorgte für Entspannung auf Ohrdrufer Seite, wenn auch Gotha um den Ausgleich bemüht war. Fiedler brachte mit seinen Aktionen neuen Schwung, zudem reklamierten die Gäste ein Handspiel außerhalb des Strafraums von Torwart Knoll, was der Schiedsrichter jedoch nicht so sah (83.). Mit den nun größer werdenden Räumen konterte Ohrdruf im eigenen Stadion und machte spät den Deckel zu. Vitolnieks tankte sich im Strafraum durch und passte auf Rast, der zur Entscheidung traf (90.+3).
Neben den beiden Torschützen verdiente sich Linksverteidiger Cortusan ein Sonderlob von Müller. „Sie haben in den letzten Wochen immer ein wenig hinten angestanden. Heute wurden sie aber belohnt. Man tut sich immer schwer im Vorfeld, die perfekte Aufstellung zu finden, weil alle im Training gut mitziehen“, freute sich der Ohrdrufer Trainer.
Quelle: Thomas Rudolph/TA