Seit dem 3. Januar wird beim FSV Ohratal wieder geschwitzt. Zwar „nur“ zwei- statt dreimal, dafür aber nicht minder konzentriert. Dienstags und donnerstags bittet Trainer Thomas Giehl seine Jungs auf den Platz, um die Vorbereitung in einem angemessenen Rahmen voranzubringen.
„Erstmal wollen wir wieder Spaß und Freude am Sport haben. Wären wir inmitten einer Saison, sähe das Vorbereitungstraining anders aus. Aber es geht gut zur Sache, wir betreiben kein Kasperletheater“, sagt der 48-Jährige, der meist eine Zahl im unteren zweistelligen Bereich zu den Einheiten begrüßt.
Mit dabei sind auch die Winterzugänge Ibrahima Bignet Cissé vom FC An der Fahner Höhe und Piotr Hernacki, der vom SV Edelweiß Arnstedt aus Sachsen-Anhalt zu den Ohrdrufern wechselte (unsere Zeitung berichtete).
Während der 34-jährige Pole bereits im alten Jahr mittrainierte, ist Cissé seit dem 3. Januar regelmäßig dabei und scheint die in ihn gesteckten Vorschusslorbeeren und Hoffnungen zu erfüllen. „Er hat sich bei den Einheiten sehr stark präsentiert. Ibrahima stand bei uns schon länger auf dem Zettel. Er ist sehr ehrgeizig und hat bei Fahner ein sehr gutes Training genossen. Sie haben da eine prima Vorarbeit geleistet“, lobt Giehl den 21-Jährigen, der zuletzt Stammkraft in der Fahner-Zweiten (Landesklasse) war.
Dies traut ihm der Trainer auch eine Liga höher zu. „Er kriegt definitiv seine Spielminuten und wird wahrscheinlich sofort Stammspieler. Das reizt ihn ebenso wie die Möglichkeit, sich in einer höheren Liga zu beweisen. Wir sind Fahner sehr dankbar, dass der Transfer zustande gekommen ist“, sagt Giehl über den in Erfurt wohnenden Angreifer, der von ebenfalls in der Landeshauptstadt lebenden Mitspielern immer mit zum Training genommen wird.
Der Transfer entlastet vor allem die Angriffsreihen des FSV, der bisher nur Marty Jung und Steven Reinhold als echte Stürmer im Kader hatte. Zudem spielte Thomas Schönau meist defensiver oder auf den Außen. „Auch durch Verletzungen hatten wir manchmal null Alternativen. Ich hatte schon Julian Krieg umfunktioniert, einmal haben wir sogar Torwart Stefan Horn eingewechselt in der Offensive“, umschreibt Giehl die Nöte, die nun zumindest abgemildert scheinen.
Ähnlich angetan ist er von Hernacki, der in der Innenverteidigung aufgeboten werden soll. „Er ist zwar etwas älter, aber erfahren, hat Auge und eine klasse Technik. Er darf nicht übertrainieren, aber auch nicht zu wenig. Wenn es passen sollte, dann erhoffe ich mir von ihm sehr viel. Dann ist er eine riesige Verstärkung“, sagt Giehl, der der sportlichen Führung dankt. „Ein Wirbelwind und ein Gestandener. Das ist genau, was man sich wünscht.“
Mit dem Duo ist der Kader auch in der Breite qualitativ besser aufgestellt. Dennoch gibt es auch Baustellen, die noch geschlossen werden müssen. Routinier Stephan Kubirske weilt den ganzen Januar über im Heimaturlaub in Namibia, eine schmerzende Hand stellte sich bei Krieg als Bruch heraus, der nun operiert wurde. Reinhold plagt sich mit Achillessehnenproblemen herum, auch Leon Wick wird die ersten Testspiele verpassen. „Zudem nehmen die Spieler, die sich jetzt boostern lassen, eine Woche nicht am Training teil“, sagt Giehl.
Und so schrumpft der Kader immer wieder auf ein übersichtliches Maß zusammen. Dennoch möchte der Verein alle angesetzten Testspiele absolvieren. Los geht es am 22. Januar gegen den Erfurter Kreisoberligisten Borntal Erfurt. Das Duell hätte eigentlich in Erfurt stattfinden sollen, doch ist dort das Duschen nicht erlaubt.
Wir werden es wohl drehen und bei uns spielen“, erklärt Giehl. In der Folge stehen ausschließlich Begegnungen gegen Landesklässler im Terminplan. Sollte der Ligastart nicht wie gewohnt Ende Februar über die Bühne gehen, steht schon ein Zweitplan bereit.