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Trainer Thomas Giehl verlängert nicht über das Saisonende hinaus.

Ronny Koch, 09.02.2022

Trainer Thomas Giehl verlängert nicht über das Saisonende hinaus.

"Am Dienstagabend schworen sich die Verantwortlichen des FSV Ohratal samt der Mannschaft noch einmal auf die wahrscheinlich im März wieder beginnende Spielzeit in der Thüringenliga ein. Sich ordentlich präsentieren, die Saison vernünftig zu beenden, vielleicht ja sogar den Coup schaffen und den Klassenerhalt doch noch stemmen – die Bandbreite der Vorsätze war groß. Ob das Ziel sportlich gelingt, wird sich erst in ein paar Monaten mit Gewissheit beantworten.

Fest steht hingegen schon jetzt, dass sich die Wege von Trainer Thomas Giehl und der Mannschaft zum Saisonende hin trennen – unabhängig davon, ob der Ligaverbleib geschafft oder verpasst wird.

Letzten Dienstag informierte der 48-Jährige die zum Training anwesenden Spieler, zuvor war die Entscheidung mit dem Vorstand der Ohrataler besprochen worden. „Es ist immer die fairste Lösung, wenn man offen und rechtzeitig miteinander kommuniziert – auch, damit beide Seiten Planungssicherheit haben“, sagt Giehl. FSV-Geschäftsführer Ronny Koch sieht es ähnlich. „Wir haben uns nach jeder Saison zusammengesetzt und ausgelotet, wie eine Zusammenarbeit weiter aussehen kann. Die letzten zwei Jahre waren aufgrund der Corona-Situation sehr speziell und auch schwer. Wir akzeptieren Thomas‘ Entscheidung und werden uns nun in aller Ruhe nach einem Nachfolger umschauen“, sagt er.

Wirklich überraschend kam der Entschluss Giehls nicht. Als die Fußballsaison Ende vergangenen Jahres wieder einmal unterbrochen wurde, reifte dieser umso mehr. „Ich bin kein Corona-Trainer“, hatte Giehl im Interview mit unserer Zeitung am 27. November verlauten lassen. Rund drei Monate später und mit viel Bedenkzeit hat sich diese Meinung eher verfestigt als gelockert. „Die Entscheidung schlummerte schon lange in mir. Ich sehe momentan auch kein Ende der Situation. Wer sagt uns, dass die nächste Saison nicht auch wieder unterbrochen wird? Ich bin ein Trainer, der gerne mit längerfristigen Projekten arbeitet. Wenn man immer wieder auf Null gebremst wird, fällt es einem irgendwann schwer, seinen Plan durchzuziehen“, sagt er.

Durch Corona ist eine sportliche Einordnung beziehungsweise Bewertung seiner Arbeit bei den Ohrdrufern schwierig. Im Mai 2020 als Nachfolger von Michael Storch zum FSV gekommen, stieg der damals auf Rang eins liegende Verein nach 15 absolvierten Ligaspielen ohne Niederlage durch die Quotientenregel in die Thüringenliga auf. 2020/21 hielten sich die Ohrataler mit zwei Siegen aus neun Spielen in der Liga, da die Saison wiederholt abgebrochen wurde und es weder Auf- noch Absteiger gab. Aktuell steht der vorletzte Platz mit sechs Punkten aus zwölf Spielen zu Buche. Sollte der Klassenerhalt noch erreicht werden, käme das einer kleinen Sensation gleich.

Für den Verein und Giehl spricht, dass über die Jahre immer wieder Talente aus der Region wie Julian Krieg (Emleben), Maximilian Hill und Leon Wick (beide Leina) oder Maximilian Seitz (Tambach-Dietharz) ins Team eingebaut wurden, obwohl sie aus unterklassigen Ligen kamen. Der personelle Schnitt, den der FSV in den nächsten Jahren bewerkstelligen muss, zumal am Saisonende mit Stephan Kubirske und Nico Baum zwei weitere Routiniers aufhören, ist im Prozess.

Gleichwohl fehlte in einigen Spielen Qualität, um dem Gegner auf Augenhöhe begegnen zu können. Während viele Gegner personell aufrüsteten, ging Ohrdruf den Weg der Talente – ehrenwert, aber auch alle positiven wie negativen Begleiterscheinungen innehabend. Dass die Ohrataler zudem immer wieder von Verletzungspech geplagt waren, machte die sportliche Situation nicht einfacher.

Unabhängig davon bleibt Giehl und seinem Team nun noch bis zum Sommer Zeit, Werbung für sich zu betreiben. „Ich bin keiner, der den Kopf hängen lässt, und werde bis zum letzten Spiel mit 100 Prozent bei der Sache sein“, sagt der gebürtige Weimarer, der sich erst nach seiner Aufgabe in Ohrdruf eine Auszeit gönnen möchte. „Da mache ich erstmal nichts und warte bis zum Winter ab. Ich werde Spiele beobachten, die Ligen im Auge behalten – aber alles mit einem gesunden Abstand“, blickt er voraus.

Doch bevor es soweit ist, hat er noch ein Ziel vor Augen. „Es wäre toll, wenn wir es schaffen, in der Liga zu bleiben. Dann wäre ich sehr stolz – auf die Mannschaft, aber auch auf mich.“"

Quelle: TA (Thomas Rudolph)

 

Mannschaft, Vorstand und Verein freuen sich auf die bevorstehenden Monate und die anspruchsvolle Aufgabe. Es liegt jetzt an uns, einige "Spielerlegenden" sowie unseren Trainer mit seinem Team einen gebührenden Abschluss zu ermöglichen.

Den wahren Erfolg, seine Einsatzbereitschaft, Motivation und jederzeit 100% Einsatz für den FSV werden viele erst mit etwas Abstand würdigen können. Diejenigen die mit unserem Trainer zusammengearbeitet haben wissen, dass er sich seinen Platz in der Ohratalfamilie erarbeitet und verdient hat!