1.Mannschaft : Spielbericht

Offensiv zu ungefährlich

Ohratal und Geratal trennen sich im vorgezogenen Thüringenliga-Punktspiel 0:0

Bisweilen drückt ein Ergebnis im Fußball auch die gezeigte Leistung auf dem Platz aus. Das auf beiden Seiten wenig erbauliche 0:0 im vorgezogenen Thüringenligaspiel zwischen Aufsteiger FSV Ohratal und der Spielvereinigung Geratal war eines davon.

Zwischen der Enttäuschung, die irgendwie beide Mannschaften nach dem Abpfiff befiel, versuchten die Trainer, positive Ansätze zu finden. „Das Gute ist, dass wir uns nach der anfänglichen Nervosität zurückgekämpft haben. Wir waren erst zu passiv, uns hat gefehlt, dass wir den Ball schneller laufen lassen. Wir müssen uns jetzt Schritt für Schritt bis zur Winterpause finden und die neue Spielidee verinnerlichen. Ziel ist es, aktiv gegen den Ball zu arbeiten“, befand Ohratals neuer Trainer Dirk Huber.
Sein Gegenüber Robin Keiner konnte mit dem torlosen Remis zwar besser leben.

Überschwänglicher Jubel aber brach ob der gezeigten Leistung, vor allem nach der Pause, verständlicherweise nicht aus. „Dass wir die Null gehalten haben, ist positiv. Aber warum wir in der zweiten Halbzeit unser System gar nicht mehr umsetzen, das muss ich mit der Mannschaft auswerten. Die war einfach nur schlecht“, sagte er. In der ersten halben Stunde wirkte der Gast besser. Vor allem über die linke Angriffsseite entwickelte Geratal Gefahr und brachte die Ohrdrufer in Bedrängnis. Maximilian Hill, der diesmal auf der ungewohnten Rechtsverteidiger-Position zum Einsatz kam, wurde früh verwarnt, schaffte es aber in der Folge, sich zu stabilisieren. Dass die Spielvereinigung relativ sorgenfrei agieren durfte, war aber auch dem fehlenden Pressing Ohrdrufs geschuldet. Allerdings belohnte sich der Gast in Form von Oskar Sennewald nicht, der frei an Torwart Julian Knoll scheiterte (23.).
Gastgeber Ohratal brauchte seine Zeit, fand sich dann aber besser zurecht und hatte Pech, dass eine Ecke von Andrej Dobranowskij, von einem Gerataler abgefälscht, nur am Pfosten landete (34.). Dennoch waren die Hausherren mit dieser Möglichkeit im Spiel und übernahmen die Kontrolle. Diese wurde nach dem Seitenwechsel größer, da sich Geratal zurückzog und fast nur noch verteidigte. Mitunter befanden sich 20 Feldspieler in der Gästehälfte, meist aber ohne die große Gefahr. „Es hat komplett an der Passqualität gefehlt“, bemängelte Keiner die Passivität seines Teams.

Der emsige Ohrataler Raivis Vitolnieks spulte Kilometer um Kilometer ab, war aber im Sturmzentrum meist auf sich allein gestellt. Dennoch kam er zu zwei guten Chancen, die aber geblockt oder vom gegnerischen Torwart gehalten wurden (61./84.). Auf der Gegenseite verpasste Sennewald das Goldene, als sein Schuss in Knoll seinen Meister fand (87.). Und so blieb es beim 0:0, das aufgrund der Tabellensituation den Gästen mehr entgegen kommt. Ohratal wartet hingegen auch nach dem zehnten Spieltag weiterhin auf den ersten Heimsieg. Ein weiterer Grund, warum nach Feierlaune niemandem so recht zumute war.