Ohratal sendet Achtungszeichen

Fußball-Landesliga: Giehl-Elf gewinnt gegen Sonneberg mit 9:0 und zeigt auf, dass mit ihnen im Abstiegskampf zu rechnen ist

Ohrdruf Die Feier hatten sich die Ohrdrufer Fußballer redlich verdient. Am Samstagabend ging zu den Liedern der Band „Swagger“ in der Goldberghalle die Party richtig ab – fast schon analog zur Vorstellung auf dem Rasen zuvor. Hier feierte die Elf von Trainer Thomas Giehl einen 9:0-Kantersieg über den 1. FC Sonneberg und machte einmal mehr deutlich, dass mit ihnen im Abstiegskampf der Thüringenliga zu rechnen ist.

„Wir bleiben seit Wochen unserem Rhythmus und unserer Linie treu. Wir sind locker im Kopf, jeder hat Selbstvertrauen“, umschreibt der Trainer den Aufschwung der letzten Wochen. Blickt man auf das Spieljahr 2022, könnte man denken, die Ohrdrufer wollen ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden.

4:4 bei Erfurt Nord, 5:1 gegen Teistungen und Schott Jena, nun der Kantersieg gegen die Südthüringer – das sind Zahlen, die beeindrucken und belegen, dass die Ohrataler nicht unbedingt zu schlecht für die Liga sind. Gleichwohl kamen diesmal auch viele positive Dinge zusammen, die das Ergebnis zumindest ansatzweise erklären.

Gegner Sonneberg verlor im Winter nicht nur Torjäger Gottschalk an Steinach, sondern konnte bisher noch nie auf dem Rasenplatz spielen. Und während beim FSV gefühlt jeder Angriff mit einem Tor endete, vergaben die Gäste ihre wenigen Chancen. „An anderen Tagen bekommen wir auch drei Tore. Aber wie wir das nach vorne lösen, ist schon klasse“, lobt Giehl seine Offensive um den vierfachen Torschützen Marty Jung. Er schnürte zunächst einen Dreierpack zum 4:0 (26./41./54.), um mit dem 9:0 in der 83. Minute auch den Schlusspunkt zu setzen. In der Torjägerliste der Liga rangiert der wendige Angreifer nun auf Platz zwei. Den Eröffner gab indes „Allzweckwaffe“ Max Wildies (5.), der zudem zum 5:0 traf (57.). Die restlichen Treffer gingen auf das Konto von Philipp Kiebert (6:0/59. per Foulelfmeter nach Foul an ihm), Maximilian Hill (71.) sowie Julian Krieg (74.).

Wenn es überhaupt einen kleinen Wermutstropfen gab, war es die schnelle gelbe Karte für Stephan Kubirske (9.). Mit nunmehr fünf Verwarnungen ist er für das nächste Spiel gegen Eisenberg (18. April, 15 Uhr) gesperrt. Auch Thomas Schönau, der im Urlaub weilt, wird noch eine Weile fehlen. „Einzelne Leute können wir aber immer ersetzen. Außerdem sind die anderen Jungs fit, endlich haben wir mal keine Verletzungsprobleme“, meint Giehl, der wie sein Team voller Selbstvertrauen auf das Duell mit den Ostthüringern schaut. „Wir wollen jeder Mannschaft zeigen, was wir können. Ich denke, dass wir derzeit mit den anderen Teams durchaus gleichwertig sind.“